Der Tag

Schon wieder nach fünf Jahren? Diese Frage hörten wir nicht nur einmal. Die Idee dieses Jahr wieder zu feiern kam jedoch von den Bewohnern und die Bewohner waren es auch die dieses Jubiläum zu etwas „Einfach anderem“ machten.

„Im Zeichen der Bewohner“ ist für uns nicht nur ein Motto. Der „Harte Kern“, unsere Bewohnerschauspielgruppe, hatte mehr als ein Jahr für diesen Tag gearbeitet um die Bühne für sich zu erobern. Andere Bewohner übernahmen die Dekoration, kümmerten sich um die Außenanlagen und Innenräume um die Gäste gebührlich zu empfangen.

Der Tag war zweigeteilt: Der Vormittag wurde im Markgrafensaal begonnen. Nachdem alle angekommen waren, hatte der „Harte Kern“ seinen ersten Auftritt, den Ausdruckstanz „Ich gehöre nur mir“. Der „Harte Kern“ moderierte die Veranstaltung, begrüßte die Gäste, stellte sich vor und holte die Heimleitung Ruth Helene Stein auf die Bühne. Diese erklärte in ihrer Auftaktrede den Hintergrund des Liedes, sprach über Gruppenzusammengehörigkeit und die Rolle des Individuums in einer Gemeinschaft. Herr Norbert Reh der Stellvertreter des Landrates, unser Bürgermeister Herr Herzog und der Abgeordnete des Bezirkstages Herr Dünkel übernahmen die Grußworte.

Anschließend behandelte der „Harte Kern“ das Thema Psychopharmaka mit einer selbstentwickelten Sprechperformance. Dabei wurde das Verhältnis jedes Mitgliedes zur Medikation in zwei Sätzen formuliert und die Ambivalenz dieses Themas unterstrichen.  Die Hintergründe und geschichtliche Entwicklung von Psychopharmaka beleuchte der Psychiater Dr. Schubert  in seinem Fachvortrag.

„Im Weinladen“, „Alien“ und „Dartgruppe“ waren drei Szenen aus dem vielfältigen Repertoire des „Harten Kerns“ mit denen sie den Gästen das Programm versüßten.

Im ersten Stück stellte  Herr. H. einen Chef dar, der liebenswürdig zum Kunden und hart zu seinen Mitarbeiter sein konnte. Danach stellte Frau B. ein Alien dar, welches sich ins Luisenhaus verirrt hatte, sich in einen Bewohner verliebte und diesen auf ihr Raumschiff verführte. „Die Dartgruppe“ bildete den Abschluss der Szenen mit Frau S. als neue Bewohnerin die sich irrtümlicherweise für die neue Heimleitung hielt.

Sabine Schuhmann besprach in ihren Vortrag „Heilende Atmosphäre“ Theorien von Prof. Ciompi. Sie bezog diese auf verschiedene Weise auf unsere Einrichtung, erklärte, dass es wichtig wäre Krisen nicht zu verhindern sondern begleiten und damit  sowohl die guten als auch die schlechten Zeiten mit dem Bewohner gemeinsam erleben.

Nach dem Gedicht „Als ich mich selbst zu lieben begann“ von Charlie Chaplin bedankte sich Frau Stein und der „Harte Kern“ für die Aufmerksamkeit. Anschließend wurde das Buffet eröffnet und der Luisenhausfilm aufgeführt. Damit war das Vormittagsprogramm beendet.

Wer nun mit uns noch den Nachmittag verbringen wollte, wurde ganz herzlich auf Kaffee und Kuchen im Luisenhaus begrüßt. Auch viele Besucher die nicht am Vormittagsprogramm teilgenommen hatten schauten hier vorbei um in familiärer Atmosphäre das Haus zu besichtigen und das Wetter zu genießen. Die Tanzgruppe unter der Führung von Frau Holzenleuchter unterhielt uns mit ihrem Programm.  Im Anschluss hatte die interne Band “Phantastic Luise“ mit Herrn Streb ihren klangvollen Auftritt. Währendessen lief im Hobbyraum stündlich der Luisenhausfilm für die Neuankömmlinge und diejenigen die ihn beim Buffet verpasst hatten. Als der Abend auf uns zukam wurden Schmalzbrote verteilt und das Ende eingeleitet. Das 30 Jährige Jubiläum war für uns ein „Einfach Anderer“ Tag.

Betreutes Wohnen


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